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RUNTER VOM GAS

„Wo fährt man denn heute noch 50 km/h? Doch höchstens in einer Tempo 30 Zone.“

An diesen lockeren und provokativen Spruch erinnere ich mich heute noch und er zeigt, wie wichtig eine einprägsame Wissensvermittlung sein kann. Denn das war kein Stammtischspruch an der Theke, sondern der Auftakt zum Theorieteil beim Fahrsicherheitstraining eines großen deutschen Automobilclubs den ich im ausgehenden 20. Jahrhundert besuchte. Natürlich hatte man die Zusammenhänge von Geschwindigkeit, Reaktions-, Brems- und Anhalteweg in der Fahrschule gelernt und in der Führerscheinprüfung auch abrufen können. Aber in der täglichen Fahrpraxis verinnerlicht?

Ab der kommenden Woche heißt es wieder „Schule hat begonnen“. Wir in Bourheim haben zwar keine Schule, aber seit gestern hängt am Ortseingang wieder die Aufforderung „Runter vom Gas“, denn allzu viele „Mobilisten“ übersehen (bewusst oder unbewusst) die Schilder an unseren Ortseingängen, die jedem Verkehrsteilnehmer zeigen: In der ganzen Ortschaft Bourheim gilt Tempo 30 (außer im Neubaugebiet Lyebeckstraße – hier gilt Schrittgeschwindigkeit!).
Und ja, auch ich bin am Ortseingang schon mal zu schnell, weil ich zu spät daran denke „vom Gas“ zu gehen. Und ja, der Weg vom Ortschild an der Adenauerstraße bis zum Beginn der geschlossenen Bebauung kommt einem mit 30 km/h wirklich sehr weit vor. Aber das sind die Regeln! Und mal scharf nachgerechnet: Fährt man mit 50 km/h statt mit 30 km/h einmal quer durch Bourheim spart man mal gerade 30 Sekunden Zeit. Ist es das wert?

Warum dieser Post? Es geht auch hier wiedermal um das Miteinander im Dorf. Seit meinem „Amtsantritt“ wurde ich von verschiedenen Seiten auf zu hohe Geschwindigkeiten im Dorf angesprochen. Es geht um die schon benannte Adenauerstraße, die (neu ausgebaute) Akazienstraße, die Sankt-Mauri-Straße und (auch oben schon genannt) die Lyebeckstraße. Ordnungsamt und Polizei sind eingeschaltet und führen regelmäßig Messungen durch. Ob es weitere Maßnahmen geben wird, muss die Zeit zeigen. Aber eine Erkenntnis ist leider nicht neu: Oft sind es die Anlieger selber, die den heißen Reifen fahren.

Stellen wir uns also die Frage: Sind die 30 Sekunden es Wert einen Unfall – gegebenenfalls mit Personenschaden – zu riskieren?
„Runter vom Gas“ ist also die Devise.

Und noch ein Hinweis: Ein Fahrsicherheitstraining ist eine ganz tolle Möglichkeit sich und sein Fahrzeug mal in einem geschützten Raum kennenzulernen. Die Kosten sind sehr überschaubar und werden z.B. für Berufstätige von vielen Berufsgenossenschaften übernommen.