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Ich habe Fragen…

Ich bin ja nur ein parteiloser Ortsvorsteher und habe keinerlei partei- oder kommunalpolitische Vorgeschichte, daher möge man mir meine Ratlosigkeit und die nachfolgenden Fragen verzeihen. Jede Antwort von den Parteien des Jülicher Kommunalparlamentes gebe ich auch gerne hier an die Bourheimer Bevölkerung weiter, damit die Entscheidungswege und -gründe für alle etwas transparenter und nachvollziehbarer werden.

Worum geht es und was ist geschehen?

Vor Jahren hat man auf kommunaler Ebene die Idee gehabt für die Jülicher Dörfer (jedes für sich je) ein Dorfentwicklungskonzept zu erarbeiten. Hierbei wurde viel Engagement bei den Bewohnern eingefordert (und von diesen auch abgeliefert) mit dem damaligen Versprechen: Dann wird sich auch was tun.

Für unser Dorf – Bourheim – kam bei diesem DEK heraus, dass die Ertüchtigung/der Neubau einer Bürgerhalle oberste Priorität hat (und das nicht nur für unser Dorf, sondern auch mit positivem Einfluss auf die Nachbardörfer).

Im vergangenen Jahr – das DEK war endlich fertiggestellt und politisch beschlossen – hat dann der Rat der Stadt Jülich im Laufe der Haushaltsverhandlungen für 2025 eine erhebliche Summe für Projekte aus dem DEK mit in den Haushalt eingestellt. Die CDU wollte diese schon damals konkret für den Neubau einer Bürgerhalle in Stetternich festschreiben, was aber die anderen Parteien nicht mittragen wollten. Somit wurden diese Mittel allgemein für Projekte im Rahmen des DEK bereitgestellt.

Gleichzeitig habe ich zusammen mit dem Architekten Norbert Freudenberg ein Erneuerungskonzept für unsere Bourheimer Bürgerhalle skizziert und dieses bei der Verwaltungsspitze vorgestellt. Ebenfalls gleichzeitig entwickelte sich parallel der Wunsch der Freiwilligen Feuerwehr – Löschgruppe Bourheim – mit Ihrer Feuerwache (die für das im Jahr 2026 kommende neue Löschfahrzeug erweitert werden muss) in der Ortsmitte zu verbleiben. Dieser Wunsch wurde in einer Erweiterung der o.g. Projektskizze ebenfalls berücksichtigt. Dieses Konzept wurde sodann allen Parteien im Rat in Einzelgesprächen vorgestellt und erhielt sehr positives Feedback, weil man die aufgezeigten Synergien einer Gesamtlösung erkannte.

Da alleine durch „positives Feedback“ noch keine neue Bürgerhalle aus dem Boden wächst, habe ich dann – zusammen mit der SPD – einen entsprechenden Antrag erarbeitet und dieser wurde in die Sitzung des „Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss“ der Stadt Jülich vom 06.02.2025 eingebracht. Auch dort erhielt der Antrag eine sehr positive Resonanz (in irgendeiner Form hat jede Partei von einer „charmanten Idee“ gesprochen), einzig der Ausschussvorsitzende wollte diesen nicht gutheißen und hat die positiven Argumente aller Wortmeldungen dahingehend umgekehrt, dass am Ende zwar der Antrag weitestgehend angenommen wurde, ein absolut wesentlicher Punkt – nämlich die Beauftragung eines Planungsbüros um aus der Idee eine umsetzbare (und auch förderfähige) Planung zu machen – wurde aber nicht beschlossen. Hierfür hätte man laut Antrag Teile der für das DEK vorgesehenen Gelder bereitstellen können.

Das Argument lautete hierbei: Man könne ja zunächst einmal durch die Verwaltung den Ansatz prüfen und dann weiterschauen. Bei der Verwendung der DEK-Mittel müssten schließlich alle Dörfer die gleiche Chance haben und Bourheim dürfe nicht alleine dadurch bevorzugt werden, weil man nun schnell ein Projekt spruchreif gemacht habe.

Soweit, so gut. Kann man und muss man wohl als demokratischen Akt akzeptieren.

Doch jetzt wird es ein wenig kurios: (ZEITSPRUNG)

Am 06.03.2025 tagte der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Jülich (man beachte, der hat mit Planen und Bauen eigentlich nichts zu tun). Hier hat nun die CDU – man erinnere sich schon im letzten Jahr wollte man dort Gelder für Stetternich festschreiben – einen Antrag eingebracht, der unter der Überschrift: „Der Ortsteil Stetternich erhält ein neues Dorfgemeinschaftshaus“ gleich im allerersten Satz festlegt: „Für die Planung und Umsetzung wird auf die im Haushalt reservierten finanziellen Mittel für Maßnahmen aus dem Dorfentwicklungskonzept (DEK) zurückgegriffen.“

Dieser Antrag wurde – wie mir berichtet wurde – ohne Gegenstimmen beschlossen.

Liebe Stadtverordneten, das verstehe ich nicht!

Meine Fragen an die Parteien im Jülicher Stadtrat lauten:

1. Warum wird ein solcher Antrag, bei dem es klar um Planungs- und Bau- Angelegenheiten geht, nicht im PUB, sondern im HFA behandelt?

2. Warum gelten für Anträge die den Ort Bourheim betreffen andere Grundsätze als für Anträge die Stetternich betreffen? (Wir sind schließlich in Jülich und nicht auf der von George Orwell beschriebenen „Animal Farm“!)

3. Ist es nun tatsächlicher Wille des Jülicher Stadtrates, dass alle Mittel, die man für das DEK bereitgestellt hat nach Stetternich fließen? (Denn faktisch werden diese noch nicht mal reichen um das Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Wenn der o.g. Beschluss aber richtig gelesen wird, soll eben nicht ein Teil dieser Mittel sondern „die Mittel“ also „alle soweit nötig“ hierfür herhalten.)

Eines möge man nun bitte nicht missverstehen:

Ich gönne Stetternich ein neues Dorfgemeinschaftshaus, wenn denn die Rahmenbedingungen dort stimmen und die Planungen eine breite Zustimmung in der Bevölkerung finden.

Doch das was in dem einen Ausschuss als guter politischer Umgang miteinander vereinbart wird, mit Füßen zu treten indem man einfach in einen anderen (fachlich gar nicht zuständigen) Ausschuss geht und dort „Nägel mit Köpfen“ macht, finde ich einen ganz schlechten politischen Stil.

Denn das Thema Bürgerhalle ist für Bourheim (und sicherlich auch andere Ortsteile) nicht minder dringlich.

Diese Fragen wenden sich an alle Parteien im Jülicher Stadtrat. Wie oben beschrieben, bin ich gerne bereit, die Antworten an dieser Stelle wiederzugeben.

Dietmar Müller
Boruheimer Ortsvorsteher

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Antwort der Jül-Fraktion vom 09.03.2025 auf meine Fragen:

Faire Dorfentwicklung statt politischer Taktik!
Die aktuellen Entwicklungen zur Vergabe der Mittel aus dem Dorfentwicklungskonzept (DEK)verdeutlichen erneut, dass dringend eine faire und transparente Vorgehensweise notwendig ist.Zweimal konnten wir als UWG-JÜL fragwürdige politische Manöver stoppen – in denHaushaltsberatungen und im Planungsausschuss. Beim dritten Versuch im Haupt- undFinanzausschuss war dies leider nicht mehr möglich.Struktur statt willkürlicher Entscheidungen!Wir haben von Anfang an gefordert, dass eine Bürgerhallenkommission eingerichtet wird, um:

alle Projekte sachlich zu bewerten,
eine Gleichbehandlung aller Dörfer
eine klare Strategie für alle Ortsteile zu entwickeln,
eine transparente Finanzierung sicherzustellen, bevor Gelder ausgegeben werden.
Diesem Vorschlag und selbst einer gemeinsamen Sondersitzung der Fachausschüsse fürDorfentwicklung (KDSW) und Planung (PUB) wurde leider nicht gefolgt. Als selbst die SPD, dieursprünglich den Antrag für Bourheim gestellt hatte, plötzlich für Stetternich stimmte und gleichzeitigeine strukturierte Vorgehensweise ablehnte, war klar: Hier geht es nicht um eine faire Entwicklungaller Dörfer, sondern um kurzfristige politische Interessen.Auch die CDU hat sich in dieser Diskussion nicht mit Ruhm bekleckert. Während sie einerseitsTransparenz und nachhaltige Planung betont, hat sie andererseits keine Probleme damit, im falschenAusschuss Tatsachen zu schaffen und finanzielle Mittel einseitig zu vergeben. Ein solches Vorgehenist weder fair noch zukunftsorientiert.Wir stehen weiterhin zu unserem Konzept multifunktionaler Dorfgemeinschaftshäuser – aber mitWeitblick und einer soliden Finanzierungsgrundlage. Projekte dürfen nicht überstürzt beschlossenwerden, ohne zu wissen, wie sie finanziert werden sollen.Die UWG-JüL steht dazu, dass Bourheim und Stetternich nicht bevorzugt oder benachteiligt werdendürfen, nur weil eines der Projekte schneller politisch spruchreif gemacht wurde. Eine faireVerteilung der Mittel und eine vorausschauende Planung sind unerlässlich. Aus unserer Sicht erfülltgerade Bourheim mit der Kombination „Feuerwehr“, aber auch mit großer Eigeninitiative unsereAuffassung zukünftiger Dorfprojekte.Wir werden den weiteren Prozess kritisch begleiten und stehen weiterhin für eine faire undnachhaltige Dorfentwicklung in Jülich! Mehr dazu in unserem ausführlichen Statement: (zu finden auf der Internetseite der JÜL-Fraktion)

Antwort der Fraktion Bündnis90/Die Grünen vom 13.03.2025:

Guten Abend Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Fragen. Wir werden sie nach unserem Verständnis und bestem Gewissen beantworten.
Zuerst möchten wir darauf hinweisen, dass wir uns auf keinen Fall an einer Diskussion „Dorf gegen Dorf“ beteiligen möchten, wie es an einigen Stellen im HFA vorgekommen ist. Es geht uns um ein Miteinander, nicht um ein Gegeneinander.
Daher vor der Beantwortung Ihrer Fragen unser klares Verständnis zum weiteren Vorgehen. Weder die Maßnahme in Bourheim noch die Maßnahme in Stetternich sollen unterschiedlich gewichtet behandelt werden. Beide Planungen sollen zeitgleich weiterentwickelt werden. Da sie sich inhaltlich unterscheiden (Kombination mit FW-Gerätehaus in Bourheim) sehen wir auch keine Gefahr, dass eine Maßnahme der anderen Fördermittel wegnimmt. Stattdessen gibt uns die parallele Bearbeitung die Möglichkeit, beide Planungen in unterschiedlichen Fördertöpfen zu platzieren.

Antwort zu Frage 1: Sie haben Recht, dass der Antrag im PUB am besten aufgehoben wäre. Man könnte auch argumentieren, dass er im KDSW (D = Dorfentwicklung) wegen der inhaltlichen Nähe zum DEK oder im HFA wegen der Verausgabung von Mitteln aus dem Haushalt auf Grund der Umsetzung der Maßnahme behandelt werden kann. Aus unserer Sicht ist eine Diskussion hierüber nicht zielführend.

Antwort zu Frage 2: Aus unserer Sicht gelten die gleichen Grundsätze. Wir möchten, dass beide Projekte gleichermaßen umsetzt werden, in der Diskussion wurde immer wieder von „parallel“ gesprochen. Wir sehen die Gefahr, dass am Ende keine Maßnahme umgesetzt wird, wenn nicht alle Fraktionen an einem Strang ziehen, sondern sich gegenseitig blockieren oder versuchen, andere Projekte unter fadenscheinigen Vorwänden in eine Kommission zu verschieben, die dann wieder lange Zeit diskutiert. Uns geht es darum, das, was möglich ist, umzusetzen.

Antwort zu Frage 3: Der Beschluss zum Dorfgemeinschaftshaus in Stetternich beinhaltet, die für die Förderantragsstellung notwendigen Planungsschritte umzusetzen. Gleiches muss für die Maßnahme in Bourheim gelten. Ein Beschluss, das Dorfgemeinschaftshaus tatsächlich zu bauen, ist im Moment auf Grund fehlender Grundlagen (Kosten etc.) überhaupt nicht möglich. Die im Haushalt für das DEK veranschlagten Mittel reichen in der Tat nicht für die Errichtung, sondern sind für die Planung der Maßnahmen bis zur Förderantragsreife vorgesehen. Ob die für 2025 veranschlagten Mittel komplett für beide Planungen reichen, können wir Ihnen nicht sagen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir bei Bedarf Mittel im Haushalt finden, die außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden, sodass sich für keine der beiden Maßnahme eine Verzögerung ergibt.

Den von Herrn Frey im HFA und davor bereits mehrfach geäußerten Wunsch, die Bürgerhallenkommission wieder einzuführen, halten wir für nicht zielführend. Im DEK wurden die Notwendigkeiten und Ziele klar formuliert und jetzt sollte es an die Umsetzung gehen. Aus unserer Sicht ist, wie oben beschrieben, eine zeitgleiche Planung für Bourheim und Stetternich möglich und sinnvoll. Vor einer konkreten Umsetzung hat sowieso der Rat der Stadt Jülich das letzte Wort, da hierfür finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen, die im Haushalt 2025 noch gar nicht veranschlagt sind.

Mit besten Grüßen
Sebastian Steininger
(Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen)

Antwort der CDU-Fraktion vom 14.03.2025:

Lieber Dietmar,

herzlichen Dank für dein großes Engagement in Bourheim und danke auch für deine Nachfragen, die mir die Möglichkeit geben, das Vorgehen zu erläutern.

Zu 1: Absolut berechtigte Frage. Die Zuordnung diverser Themen zu den Fachausschüssen war und ist aus meiner Sicht nicht immer stringent. Ich habe daher schon im Hauptausschuss gesagt: Hierüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Idealerweise wären beide Projekte im KDSW – dem für Dorfentwicklung zuständigen Ausschuss – beraten worden. Letztlich ist das aber auch nur ein Nebenaspekt, denn uns allen geht es ja schließlich darum, dass in unseren Dörfern konkret etwas passiert. Das Dorfentwicklungskonzept (DEK) ist eine Menge bedrucktes Papier und inhaltlich ist es durchaus gut gelungen, denn es beinhaltet erstmals eine politisch beschlossene Prioritätenliste für unsere Dörfer. Aber den vielen Worten müssen nun Taten folgen.

Zu 2: Für Bourheim gelten die gleichen Grundsätze wie für jedes andere Dorf auch.

Zu 3: Nein, es ist nicht der Wille des Stadtrates, dass alle Mittel im Zusammenhang mit dem DEK nach Stetternich fließen. Das zeigt ja die Beschlusslage. Richtig ist: Als CDU haben wir uns mit Nachdruck für Stetternich eingesetzt, weil das zweitgrößte Jülicher Dorf aktuell gar keine Räumlichkeiten mehr für „Dorfgemeinschaftsveranstaltungen“ hat. Gleichwohl erkennen wir auch das vorbildliche Engagement von dir und deinen Bourheimer Mitstreitern an. Mit Jens und Bianca Hövelmann sowie Andreas Wilden und anderen habt ihr starke Fürsprecher innerhalb der CDU-Fraktion. Die nun von den beiden Ausschüssen getroffenen Beschlüsse, beide Projekte anzugehen, ist richtig und auch nicht widersprüchlich. Denn wir werden bei beiden Projekten auf der Wegstrecke noch Situationen erleben, die zu Verzögerungen führen. In Stetternich möglicherweise aufgrund der Grundstückssituation und in Bourheim aufgrund der Verflechtung mit der Feuerwehr.

Lieber Dietmar, zur Wahrheit gehört übrigens auch, dass die 200.000 Euro im Haushalt für 2025 nur aufgrund einer Initiative der CDU zur Verfügung stehen. Wäre das nicht durch uns beantragt worden, wäre überhaupt kein Geld da und nirgendwo wären Fortschritte möglich. Das hätte verständlicherweise zu Frust bei allen Bürgerinnen und Bürgern geführt, die sich mit viel Herzblut in den Beteiligungsprozess eingebracht haben.
Das Jahr 2025 geht schneller vorbei als man denkt – erst recht in Zeitdimensionen der öffentlichen Verwaltung. Es ist daher gut, dass die Beschlüsse nun auf dem Tisch liegen und beide Maßnahmen (Bourheim und Stetternich) planerisch angegangen werden können. Unser Ziel muss sein, dass die Grundlagen zur Einreichung von Förderanträgen schnellstmöglich vorliegen, damit es nächstes Jahr richtig losgehen kann. Ob beide Maßnahmen letztlich aus demselben oder aus unterschiedlichen Förderprogrammen gefördert werden, ist übrigens noch offen und hängt stark von der konkreten Ausrichtung des Projektes ab. Sollten beide Maßnahmen um die gleichen Fördertöpfe „konkurrieren“, wäre das auch kein Weltuntergang. Die endgültige Entscheidung trifft ohnehin der Fördermittelgeber und nicht wir. Da schadet es nicht zwei Eisen im Feuer zu haben.
Lange Rede kurzer Sinn: Beide Projekte sind gut und wichtig. Wir sollten uns auf keinen Fall auseinander dividieren lassen. Das scheint zur Zeit die Strategie der JÜL zu sein. Diese stellt unzählige Fragen, die alle im Laufe des Prozesses ohnehin noch beantwortet werden, und versucht die Projekte durch den Ruf nach einer  „Bürgerhallenkommission“ auszubremsen. Ich finde: Geredet wurde genug, jetzt muss gehandelt werden. Wir brauchen nicht schon wieder eine Kommission.
Es war immer klar, dass die Wünsche der Dörfer nicht alle gleichzeitig erfüllt werden können. Wenn die Projekte in Bourheim und Stetternich aber jetzt konkrete Formen annehmen und realisiert werden, ist das ein klares Signal auch an alle anderen Dörfer: Es passiert etwas, das DEK bleibt kein „Papiertiger“!
Solltest du noch Gesprächsbedarf haben, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und bin optimistisch, dass wir sichtbare Fortschritte für die Jülicher Dörfer erreichen werden, wenn Politik und Verwaltung das Ziel im Auge behalten und sich nicht aufgrund von Kleinigkeiten oder Störmanövern vom Weg abbringen lassen.

Herzlichen Gruß
CDU-Fraktionsvorsitzender
Marco Johnen

Antwort der SPD Fraktion vom 15.03.2025:

Lieber Dietmar,
vielen Dank für die Gelegenheit zu dem Thema Dorfentwicklung und Verlauf der Abstimmungen imPlanungs- Umwelt, -Bauausschuß (PUB) sowie im Haupt und Finanzausschuss (HFA) Stellung zunehmen. Das tue ich aus Sicht der SPD Fraktion wie folgt:
1. Die Behandlung der Anträge in unterschiedlichen Ausschüssen ist in der Tat unüblich. Wir haben gemeinsam als Erste für Bourheim einen Antrag gestellt, der im PUB behandelt wurde. Nach derZuständigkeitsordnung hätten auch gute Gründe dafür gesprochen, den Antrag im Ausschuss fürKultur- Dorf und Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (KDSW) zu behandeln. Der CDU Antragwurde später eingereicht und damit im nächsten Ausschuss in der Sitzungsfolge behandelt, das war der HFA.
Im PUB hat der Antrag für Bourheim breite Zustimmung gefunden. Allerdings hat derAusschussvorsitzende Heinz Frey das Thema in der Diskussion so zerredet, daß nicht über dieFinanzierung beschlossen wurde.
Hierzu ein Punkt zur Erläuterung: Im Haushalt stehen 200.000 € für Maßnahmen aus dem DEK zurVerfügung. Damit kann man keine größere Maßnahme finanzieren, weder in Bourheim noch in Stetternich. Das Geld dient dazu, erste Schritte zu gehen, d.h. eine Planung für förderfähige Maßnahmen aufzustellen, denn am Ende des Tages werden wir Fördergelder für beide Maßnahmen benötigen, die aus unserer Sicht auch in Anspruch genommen werden können, da Bourheim und auch Stetternich unter aktuelle Förderszenarien fallen.
2. Der Antrag der CDU für Stetternich wurde im HFA beraten. Die unzutreffende Zuordnung wurde vonallen Fraktionen soweit moniert, gleichzeitig wollte man sich aber auch sachlich mit dem Thema befassen. Ich habe für die SPD explizit auf die ungleiche Behandlung der beiden Anträge insbesondere was die Zurverfügungstellung erster Mittel angeht hingewiesen. Ebenfalls habe ich deutlich gemacht, daß keinesfalls die Umsetzung der Erneuerung der Bourheimer Bürgerhalle gefährdet werden darf und diese Maßnahme umzusetzen ist. Das wurde von allen Fraktionen ausdrücklich auch so gesehen und wurde auf unsere Initiative so im Protokoll vermerkt (das noch nicht schriftlich vorliegt).
Mit dieser Maßgabe haben dann alle Fraktionen für den Antrag gestimmt. Insoweit kann ich auch diese Ausführungen des Kollegen von der JÜL in keiner Weise nachvollziehen.
Die von der JÜL erhobene Forderung nach einer Bürgerhallenkommission ist überhaupt nicht zielführend, im Gegenteil würde diese die Umsetzung der Maßnahmen verzögern und zudem zu einem intransparenten Verfahren führen. Wir brauchen kein Gremium, das hinter verschlossenenTüren tagt. Alle Anträge und Maßnahmen sollen offen und transparent in öffentlicher Sitzung in den zuständigen Ausschüssen behandelt werden.
3. Der Wille des Stadtrates – auch wenn es hierzu noch keinen Ratsbeschluss für eines der Projekte gibt– ist, daß die Maßnahmen in Bourheim und in Stetternich auf den Weg gebracht werden und hierfür Gelder aus dem Haushalt zur Verfügung gestellt werden. Auch wenn der Beschlusstext Gelder für Stetternich vorsieht, ist es wie oben beschrieben der erklärte Wille der HFA Mitglieder und auch desRates, dass Gelder für beide Orte zur Verfügung gestellt werden.
Jetzt müssen zeitnah die Grundlagen für die Einreichung von Förderanträgen geschaffen werden, damit die Maßnahmen in Angriff genommen und die noch zu entwickelnden Planungen nach Möglichkeit umgesetzt werden können.

Viele Grüße
Harald Garding
SPD-Fraktionsvorsitzender

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Abschließende Worte:

Nunmehr haben alle vier Fraktionen des Jülicher Stadtrates die Gelegenheit gehabt, zu meinen Fragen Stellung zu beziehen.

Nachdem ja eine grundsätzliche Einigkeit darüber zu bestehen scheint, dass auch das Bourheimer Projekt mit den entsprechenden Mitteln für eine Planung (und damit Vorbereitung der Förderfähigkeit) ausgestattet werden muss, bleibt der Wunsch oder besser die Aufforderung an die Parteien, dies auch formell im Rahmen einer der nächsten Sitzungen zu beschließen. Denn mit bloßen Lippenbekenntnissen wird man dieses Projekt nicht auf den richtigen Weg bringen können.

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UPDATE vom 04.04.2025!

Am gestrigen Abend hat der Ausschuss für Kultur, Dorf- und Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung (kurz: KDSW) getagt.

Hier hatte die SPD-Fraktion den nachfolgenden Antrag eingebracht:

Dieser Antrag wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig beschlossen. Somit ist nun klar: Auch für den in Bourheim dringend notwendigen Planungsstart rund um Bürgerhalle+Feuerwehr stehen nun Gelder aus dem Haushalt der Stadt Jülich zur Verfügung.
Danke im Namen der Bourheimer Bevölkerung an die SPD für die Initiative und an alle Ausschussmitglieder die nun hier fair für Klarheit in der Sache gesorgt haben.

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Neue Bestattungsformen

Genau so war einer meiner ersten Beiträge auf dieser Internetseite überschrieben. Wer sich nicht daran erinnert, kann gerne einmal hier in den Beiträgen ganz an den Anfang wandern.

Tatsächlich hat nun die Friedhofskommission der Stadt Jülich ihre Arbeit zu dem Thema beendet und voraussichtlich in der nächsten Sitzungsrunde des Stadtrates wird die neue Friedhofssatzung beschlossen. Damit nimmt auch das, was ich seinerzeit angeregt habe, langsam Formen an.

Der Bauhof hat vor einigen Wochen bereits einen Baum auf unserem Friedhof gepflanzt an dessen Stamm demnächst „Baumbestattungen“ als neue Begräbnisform auch in Bourheim möglich sein werden.

Im Beschlusstext für den Stadtrat heißt es dazu:

„Baumbestattungen“ werden als neue Grabform in die Friedhofssatzung und die zugehörige Gebührensatzung aufgenommen. Diese werden ausschließlich als Urnenreihengrabstätten auf den städtischen Friedhöfen angeboten. Die Beisetzung der Asche erfolgt in einem Grabfeld mit Baumbewuchs, in einem verrottbaren Behältnis oder vollständig ohne Behältnis (Einbringen, nicht nur Aufbringen der Asche). Jedes Grabfeld für Baumbestattungen wird im Randbereich mit einer Betonpalisade o.ä. versehen, an der, auf Wunsch, der Name der beigesetzten Person angebracht werden kann.

Faktisch sollen dann Baumbestattungen in Bourheim ab der zweiten Jahreshälfte möglich sein.

Leider lassen es die finanziellen Möglichkeiten der Stadt es derzeit nicht zu, für jeden Friedhof auch eine Sitzbank, wie ich sie in meinem seinerzeitigen Vorschlag dargestellt habe, zu realisieren.

Nachdem ich vor einigen Tagen diesen Spruch im Internet gefunden habe, finde ich aber, dass eine Bank zu diesem besonderen Ort der Trauer gut passen würde:

Vielleicht finden sich ja Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auch so denken und bereit sind hierzu auch finanziell beizutragen?

Für eine solche (robuste und pflegeleichte) Bank – produziert von den Rurtalwerksätten in Düren – benötigen wir einen Geldbetrag von insgesamt rund 550 EURO.

Jeder der diese Idee unterstützen möchte kann dies tun indem er zunächst eine Absichtserklärung („Ich bin bereit die Finanzierung der Friedhofsbank mit einem Geldbetrag bis zu … € zu unterstützen.“) abgibt. Kommt dadurch der nötige Geldbetrag zusammen werde ich dies gegenüber der Stadt kommunizieren und alles weitere koordinieren.

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Container bezugsfertig

Die Stadt Jülich hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass die neuen „Flüchtlings-Container“ am Sportplatz Bourheim voraussichtlich Ende des Monats bezugsfertig sein werden. Wie bereits angekündigt möchte die Verwaltung die Unterkunft vorher – und zwar am Samstag, den 22.03.2025 zwischen 11:00 und 12:00 Uhr – der Bevölkerung zur Besichtigung „öffnen“.
Herzliche Einladung, dieses Angebot zu nutzen.

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Genehmigung Abgrabung Siep Kieswerk, Jülich-Bourheim

Am gestrigen Tage hat der Kreis Düren die Veröffentlichung der Genehmigungsunterlagen freigeschaltet.
Über den folgenden Link können diese abgerufen werden:

https://www.kreis-dueren.de/kreishaus/amt/amt66/oeffverfahren66/Siep-Bourheim.php

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Flüchtlingsunterkunft

Heute wurde ich per WhatsApp angeschrieben und bin tatsächlich sehr erschüttert. Konkret wurde mir folgende Frage gestellt:

„Wieso traust du dich nicht in die Bourheimgruppe zu schreiben das am Sportplatz Flüchtlingscontainer aufgestellt werden“

Hierbei ist hierbei völlig ohne Belang, wer das geschrieben hat.


Mit „Bourheimergruppe“ ist wohl die WhatsApp-Gruppe „Bourheim aktuell“ gemeint, die von mir als Informationsmedium über das, was ich aktuell im Dorf für wichtig halte, betrieben wird.

Diese Gruppe hat übrigens aktuell 121 Mitglieder.

Mich erschüttern zwei Dinge

1. ganz persönlich, der Vorwurf: ich würde diese Information verheimlichen

und

2. die Erkenntnis, dass wohl nicht alle Bourheimer wissen, dass die Stadt Jülich in Bourheim eine neue Flüchtlingsunterkunft errichtet.

Fakt ist aber:

1. Bereits am 14.06.2023 hat der Jülicher Stadtrat einstimmig (bei einer Enthaltung) die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften an verschiedenen Standorten – darunter auch Bourheim) beschlossen.

Hierüber wurde mehrfach in der Presse (so. z.b. auch im HERZOG-Magazin Juli 2023 auf Seite 7) berichtet. Protokolle der Stadtradsitzung einschl. tiefgreifender Informationen sind öffentlich zugänglich im Ratsinformationssystem der Stadt Jülich. Die Whats-App-Gruppe „Bourheim aktuell“ existierte derzeit noch gar nicht.

2. Im April 2024 habe ich darüber informiert, dass die kleine Stichstraße von der Adenauerstraße Richtung Sportplatz, an der die Flüchtlingsunterkunft nun errichtet wird – genau aus diesem Grund einen Namen erhalten soll. Die Straße wird „Allemania-Weg“ heißen.

3. Am 16.11.2024 habe ich hier auf dieser Seite an 80 Jahre Zerstörung Jülichs erinnert. Dies Verbunden mit einem Verweis auf die aktuelle Entwicklung zum Thema Flüchtlingsunterkunft.

Für diejenigen, bei denen all diese Informationen bis heute noch nicht angekommen sind hier also nochmal der klare Hinweis:

Aktuell errichtet die Stadt Jülich am Bourheimer Sportplatz eine Flüchtlingsunterkunft.

Nach den mir vorliegenden Informationen sollen – anders als im HERZOG zuletzt berichtet – dort 12 Personen untergebracht werden. Die Verwaltung hat mir zugesagt – mit Blick auf die in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelte Jugendarbeit – „nach Möglichkeit“ darauf zu achten, dass hier eine Unterbringung von Familien und keine Unterbringung von Männergruppen erfolgt.

Erlaubt sei nun noch ein persönlicher Kommentar:

Ich bin selber kein Ur-Bourheimer – sondern „Zugezogener“.

Als solcher habe ich weite Teile der Bourheimer Bevölkerung als weltoffen und freundlich kennenlernen dürfen. Bourheim hat – solange ich es kenne – immer auch Flüchtlinge beheimatet und ist bisher damit auch zumeist sehr gut klargekommen. Aus diesem Grunde setzte ich große Hoffnung darauf, das 12 Menschen am Sportplatz es nicht schaffen werden, unser Bourheim „auf den Kopf zu stellen“.

Bourheim ist kein Platz und hat keinen Platz für Nazis und Fremdenfeindlichkeit!

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Kiesgrube Bourheim

Nachdem ich Anfang Dezember nochmal bei der Kreisverwaltung nach dem Sachstand zur „Kiesgrube Bourheim“ erkundigt habe, erhielt ich heute die Nachfolgende Antwort:

„…die Genehmigungen zur Abgrabung und Wiederverfüllung für die Fa. Siep Kieswerke für den Teilbereich 5 in Jülich-Bourheim sind auf den 5.12.2024 datiert und werden in Kürze zugestellt. Mit der Zustellung beginnt die vierwöchige Klagefrist für die Antragstellerin. Erst nach Ablauf dieser Klagefrist, also nach Rechtskraft des Bescheides können die Genehmigungen bekannt gemacht und öffentlich ausgelegt werden. Dies erfolgt dann frühestens im Januar nach den Weihnachtsferien. Mit dem Ende der i.d.R. etwa vierwöchigen Auslegung beginnt dann die Klagefrist für die Drittbeteiligten…“

Es ist also festzustellen, dass die Kreisverwaltung offensichtlich die manigfachen Einsprüche im Genehmigungsverfahren nicht als projektverhindern gewertet hat.

Es bleibt nun abzuwarten und zu prüfen, inwiewiet die Einsprüche zu Änderungen am Projektrahmen sowie Auflagen für die Durchführung geführt haben.

Leider ist heute kein guter Tag für Bourheim und seine Einwohner.

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Volkstrauertag 2024

Als die Bourheimer, und federführend die Kammeraden der FFW – Löschgruppe Bourheim, nach dem 2. Weltkrieg an dieser Stelle das Ehrenmal errichteten, wählten sie für die Inschrift 5 Worte in zwei Halbsätzen.

WIR EHREN – DIE TOTEN MAHNEN

Und wenn wir heute – am Volkstrauertag hier stehen, ist mit diesen 5 Worten alles ausgedrückt, was diesen Tag, diesen Ort und unser Tun hier und jetzt ausmacht:

WIR EHREN

Wir neigen unser Haupt vor allen Menschen die im Zuge von Gewalthandlungen gestorben sind.

– dem deutschen Soldaten wie dem alliierten Soldaten – die nicht mehr aus dem 2. Weltkrieg nach Hause kamen.

– den Opfern von rechts- und linksradikalem Terror – wie auch den Opfern von Glaubensideologien.

– dem ukrainischen wie dem russischen Soldaten – deren Kriegsrückkehr ihre Lieben zuhause vergeblich erhoffen.

– den israelischen Opfern des Terrorangriffs vom 07. Oktober 2023 – wie allen Opfern im Gazastreifen seit diesem Tag.

Wir neigen unser Haupt ohne auf die Schuldfrage zu schauen, denn an diesem Tag geht es nicht um die Schuld. An diesem Tag geht es in aller erster Linie um die Opfer.

Aber ist es gerecht?

Ist es gerecht die Opfer – die vermeintlich schuldigen und die vermeintlich unschuldigen – an diesem Tag auf eine Stufe zu stellen?

Diese Frage kann ich nicht beantworten und doch:

Würden wir an dieser Stelle beginnen, die „Schuldfrage“ zu diskutieren, kämen wir auch schnell zur Frage der „Sühne“ und damit sehr schnell zur Frage von gerechter und ungerechter Gewalt.

Gerade heute wollen wir uns aber in´s Bewustsein rufen, dass Gewalt – egal aus welcher Rechtfertigung heraus – nie eine gute Lösung sein kann:

DIE TOTEN MAHNEN

Die Toten Mahnen und sagen uns genau das: Gewalt ist keine Lösung.

Lernt endlich eure zwischenmenschlichen und zwischenstaatlichen Probleme eure religiösen und kulturellen Weltanschauungen ohne Gewalt in den Griff zu bekommen.

„Ist das einfach?“                 

Nein, das ist es nicht! Ich und Du, wir können die Welt nicht retten, aber wenn aus dem „Ich“ und dem „Du“ ein „WIR“ wird, machen wir uns Schritt für Schritt auf den Weg in eine bessere Welt.

Diese Gebet eines chinesischen Christen könnte ein Ansatz sein:

Herr, erwecke deine Kirche

und fange bei mir an!

Herr, baue deine Gemeinde

und fange bei mir an!

Herr, lass Frieden überall auf Erden kommen

und fange bei mir an!

Herr, bring deine Liebe und Wahrheit zu allen Menschen

und fange bei mir an!

Vielen Dank an die Teilnehmer der heutigen Kranzniederlegung.

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16.11.2024 – 80 Jahre Zerstörung Jülichs

Symbolbild

80 Jahre Zerstörung Jülichs erinnern mich daran, dass ich vor zwei Monaten mit meinem Vater seinen 80 Geburtstag feiern durfte.

Er wurde Anfang September 1944 in Aachen geboren und unmittelbar nach der Niederkunft musste meine Großmutter mit ihm auf dem Arm „in die Evakuierung“ fliehen, denn die Alliierten rückten auf Aachen vor.

Auch Bourheim war Ende des zweiten Weltkrieges ein stark umkämpfter Kriegsschauplatz. Nach der Bombardierung Jülichs fanden hier noch heftige Kämpfe statt, bis die deutschen Truppen auf dem Rückzug am 22.11.1944 unseren Kirchturm sprengten und danach den Alliierten das Schlachtfeld überließen.

Die Bourheimer Zivilbevölkerung befand sich ebenfalls „in Evakuierung“. In einem Text der Bourheimer Chronik heißt es:

Wir alle waren froh, als es am 17.-19. März 1945 hieß: Wir gehen nach Hause. Zuerst waren es 52 Personen.

Erschütternd war der erste Anblick, unvorstellbar die Verwüstung. Fast jedes Haus war mehr oder weniger stark beschädigt. Unser Gotteshaus ein Gräuel der Verwüstung. Höfe, Straßen und Felder waren von Granaten aufgerissen und von verminten Stacheldrahtschanzen durchzogen. Tote Soldaten lagen zwischen verendeten Tieren. Überall verbreitete sich ein entsetzlicher laichen Geruch. Große scharen von Ratten und Mäusen hausten in den Trümmern. Nach und nach kamen einzelne Familien aus der Evakuierung zurück.

Menschen auf der Flucht hat es über die Jahrhunderte immer gegeben. Für uns hier im Jülicher Land liegt diese schwere Zeit zum Glück nun 80 Jahre zurück. Und dieses Glück bringt es mit sich, dass heute Menschen aus anderen Ländern bei uns Schutz suchen. Schutz vor Krieg und Unterdrückung und Schutz vor Armut und Hunger.

Bourheim hat bereits in den letzten Jahren immer wieder Flüchtlinge aufgenommen. In der Containeranlage am Sportplatz, im Pfarrhaus – als es noch ein Pfarrhaus war – und auch in Privathäusern.

Die Stadt Jülich errichtet derzeit an unserem Sportplatz wieder eine Containeranlage um Flüchtlinge unterzubringen.

Die ursprünglich für 8 Personen geplanten Anlage wird nun für 12 Personen ausgelegt und soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Bevor dann die Belegung erfolgt soll es eine Möglichkeit für die Bourheimer Bevölkerung geben einen Einblick in die Unterkunft zu erhalten. Mit dem Bürgermeister und dem zuständigen Dezernenten wurde abgestimmt, dass – soweit dies irgend möglich ist – in der Bourheimer Unterkunft Familien untergebracht werden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 07.11.2024 in seinem Statement zur Regierungskriese folgendes gesagt:

„Ich erwarte von allen Verantwortlichen, dass die der Größe der Herausforderung gerecht werden.“

Dies gilt nicht nur für die Bundespolitiker, denn verantwortlich für unser Land ist jeder Einzelne von uns. Auch und besonders dann, wenn es darum geht die christliche, solidarische, menschenfreundliche Seite unseres Landes zu zeigen.

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Neue Regelungen zu den Jülicher Friedhöfen

Am 04.07.2024 hat der Stadtrat weitgehende Änderungen die den Bereich des städtischen Friedhofswesens betreffen beschlossen.

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die Stadt schon vor einiger Zeit die Gebühren zur Nutung der Leichenhallen reduziert hat, wie hier auch in

der Jülicher Sonntagszeitung nochmal zu lesen ist. Dies soll dazu führen, dass die Leichenhallen wieder mehr genutzt werden.

Eine weitere Neuerung auf die ich verweisen möchte ist im Beschlusstext wie folgt nachzulesen:

„Baumbestattungen“ werden als neue Grabform in die Friedhofssatzung und die zugehörige Gebührensatzung aufgenommen. Diese werden ausschließlich als Urnenreihengrabstätten auf den städtischen Friedhöfen angeboten. Die Beisetzung der Asche erfolgt in einem Grabfeld mit Baumbewuchs, in einem verrottbaren Behältnis oder vollständig ohne
Behältnis (Einbringen, nicht nur Aufbringen der Asche). Jedes Grabfeld für Baumbestattungen wird im Randbereich mit einer Betonpalisade o.ä. versehen, an der, auf Wunsch, der Name der beigesetzten Person angebracht werden kann.

Hiermit wurde durch die Friedhofskommission ein Vorschlag aufgenommen, den ich bereits im Jahr 2020 an die Stadtverwaltung herangetragen habe.

Es wird sicherlich noch einiger Gespräche bedürfen, aber nun gibt es bald auch in Bourheim die Möglichkeit die Asche der geliebten Angehörigen an den Wurzeln eines Baumes bestatten zu lassen.

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Einigkeit und Recht und Freiheit…

… heute ist das Bourheimer Maifest zuende gegangen. Seit 280 Jahren feiern junge Menschen in Bourheim dieses Fest mit viel Tradition und auoch immer wieder neuen Ideen.

Für mich immer wieder ein besonderer Moment ist es wenn am Maifestsonntag beim Frühschoppen um Punkt 12 Uhr die Deutsche Nationalhymne erschallt und die Anwesenden diese mitsingen.

Einigkeit und Recht und Freiheit sind Werte, die es zu verteidigen gilt. Dies geschieht auch indem wir jungen Menschen den Raum geben sich frei zu entwickeln und ihre Feste zu feiern: im Dorf, mit der Dorfbevölkerung und mit den befreundeten Maigesellschaften aus der Umgebung.

Maikönigspaar 2024: Niklas Schmitz und Ronja Logen

Wenn es in unserer Bürgerhalle so voll ist wie an diesem Wochenende ist das auch ein Zeichen dafür, dass es mit unserem Dorfleben weiter geht.

Vielen Dank an alle Menschen die zum gelingen des Festes beigetragen haben und damit ein Zeichen für Brauchtunmspflege in Bourheim setzen.