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Wenn aus der Mücke ein Elefant wird…

In den letzten Wochen wurde ich von insg. 5 verschiedenen Seiten zum Thema Lärm in Bourheim angesprochen. Dabei ging es um insgesamt denn auch genauso viele Lärmursachen und gerade beim Lärm geht es auch immer um die Zusammenhänge und die ganz objektive Wahrnehmung:

Das leise „ssssssssssssss“ der Mücke wenn ich gerade versuche einzuschlafen ist für mich viel beunruhigender als das laute „trörööö“ eines Elefanten im Zoo.

Bei den nachfolgenden Überlegungen geht es dann auch nicht um eine juristische oder ordnungsrechtliche Darlegung (die kann ich überhaupt nicht leisten) sondern um meine ganz persönliche Meinung und auch die kann nicht frei sein von objektiven Einflüssen.

Beginnen wir mit Tierlärm (und dabei sind Mücke und Elefant nun außen vor)

Wir wohnen, wie man so schön sagt „auf dem Dorf“. Bei uns gibt es keine Massentierhaltung aber einige Bauern haben noch Vieh und auch ohne eine Landwirtschaft zu betreiben halten Menschen im Dorf ihr eigenes „Federvieh“. Dass damit dann auch eine Geräuschbelastung verbunden ist, wird niemand bestreiten, diese gehört aber eben auch zum dörflichen Charakter und daher käme ich zunächst nicht auf die Idee mich zu beschweren. Im konkreten Einzelfall wird aber berichtet, dass ein Hahn seit Wochen morgens schon vor 4.00 Uhr bestrebt ist, den neuen Tag lautstark und mit seinem Krähen zu begrüßen – nicht einmal sondern dann durchgehen bis 8.00 Uhr. Wenn dem so ist, habe ich volles Verständnis für Menschen, die dies nicht akzeptieren wollen und können. Hier prüfen nun die Behörden die Umstände und werden entsprechend reagieren.

Private Feiern und Party-Lärm

Wo Menschen zusammenleben, dort gibt es auch (hoffentlich) ab und zu einen Anlass zu feiern. Wo Menschen zusammenleben, dort gibt es aber auch die Notwendigkeit der Rücksichtsname. Möchte ich also in meinem Haus/meinem Garten egal aus welchem Anlass mit Freunden feiern ist das doch absolut in Ordnung. Soll es ausnahmsweise auch mal etwas später werden, kann man im Vorfeld auch mal auf die umliegenden Nachbarn zugehen und Bescheid geben.

Feiert man aber jedes Wochenende und die Musik wird ab 22.00 Uhr immer lauter satt leiser, so hat dies wenig mit Rücksichtsname zu tun und man muss sich nicht wundern, wenn dann auch Mal die Polizei vor der Türe steht (als ob die nichts besseres zu tun hätte).

Baulärm, Nachbars Hobbyraum und Nachbars Garten

Wenn ein Haus gebaut wird oder die Straße wird saniert oder der Nachbar bekommt seine Einfahrt neu gepflastert, dann reden wir von mehr oder weniger schnell vorbei gehenden Lärmbelästigungen. Auch hierfür gibt es Regeln, aber jeder wird hier Verständnis haben, wenn es mal etwas lauter wird oder etwas länger dauert. Habe ich aber einen Nachbarn der in seiner Garage bei offenem Tor jeden Samstag die Drechselbank oder den Schwingschleifer rotieren lässt, dann wird das, was man im Einzelfall gerne mal toleriert zu einer nervenden Dauerbelastung für die Anwohner. Muss man gleich nach dem Mittagessen – frisch gestärkt – den Rasen mähen? Oder geht das auch noch dann, wenn kleine Kinder oder ältere Mitmenschen ihren Mittagsschlaf beendet haben?

In all diesen Fällen kann ein wenig Rücksichtsname helfen, den nachbarschaftlichen Frieden zu erhalten.

Fluglärm in verschiedensten Formen…

Nein wir liegen nicht in den Einflugschneisen der internationalen Verkehrsflughäfen Köln/Bonn oder Düsseldorf und trotzdem gibt es Geräuschbelastungen die auf Fluglärm zurück zu führen sind.

Fangen wir an mit den AWACS-Fliegern die im benachbarten Geilenkirchen starten und landen. Hier sehe ich, auch wenn man an manchen Tagen den Eindruck bekommt die würden Rundflüge über Bourheim anbieten, eine eher geringe und nur zeitweise Belastung. Versetze ich mich in Anwohner der zu Geilenkirchen gehörenden Ortschaften, sehe ich hier keinerlei Beschwerdegrund.

Dann gibt es die Beobachtung, dass der Nachtfluglärm in Verbindung mit dem Flughafen Lüttich zunimmt. Auch hier bin ich aktuell entspannt. Wenn dies signifikant wird, werden die Widersprüche in der Städteregion Aachen deutlich zunehmen und man kann sich dem anschließen. Aktuell sehe ich hier aber keinen Ansatzpunkt von Bourheim aus zu reagieren.

Anders ist es beim Fluglärm durch Sportflieger vom Flugplatz Merzbrück, die in den letzten Jahren „unseren Luftraum“ für Übungsflüge und Luftakrobatik auserwählt haben. Dieser Lärm ist zwar nicht besonders laut, aber in der Tonlage und in der Dauer kann er sehr nervend wirken. Hierzu habe ich mit der Geschäftsführung des Flughafenbetreibers Kontakt aufgenommen und von dort die Rückmeldung erhalten, dass man die Piloten, Flugschulen und -Vereine für dieses Thema sensibilisieren wird. Hier hoffe ich kurzfristig auf eine Verbesserung der Lage.

Abschließend möchte ich nochmal für gegenseitige Rücksichtname werben. Wir leben – wie bereits geschrieben „auf dem Dorf“ und nicht in einem hochverdichteten Ballungszentrum aber auch hier gilt:

Die eigene Freiheit endet dort wo die des anderen beginnt.

Oder um es mit der „goldenen Regel“ zu sagen:

„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“