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Kommunalwahl 2025

Da ich in diversen Gesprächen gemerkt habe, dass lange nicht jeder weiß worum es bei der kommenden Kommunalwahl am 14.09.2025 geht, hier einige Hinweise.
Am Wahltag (oder mit den Briefwahlunterlagen) erhält jede/r Stimmberechtigte 4 verschiedene Stimmzettel, denn es gibt in dieser Wahl vier verschiedene Ämter zu besetzen. Dies sind:

Mit dem roten Stimmzettel ->

Der Sitz im Kreistag für den Wahlbezirk 12

Der Wahlbezirk 12 umfasst von der Gemeinde Aldenhoven die Ortschaften Aldenhoven, Neu-Pattern, Niedermerz und Schleiden
und von der Stadt Jülich die Ortsteile Koslar-West und Bourheim.

Hier bewerben sich 9 Kandidaten und damit 9 Parteien um dieses Mandat.

Mit dem blauen Stimmzettel ->

Das Amt des Landrates für den Kreis Düren

Für dieses Amt bewerben sich 4 Kandidaten von 4 Parteien.

Mit dem gelben Stimmzettel ->

Das Amt des Bürgermeisters der Stadt Jülich

Für dieses Amt kandidieren 5 Personen. Neben dem Amtsinhaber sind dies ein Kandidat der CDU, eine Kandidatin der AfD sowie zwei parteilose Einzelbewerber.

Mit dem grünen Stimmzetel ->

Der Sitz im Stadtrat für den Wahlbezirk 13

Für dieses Amt bewerben sich 6 Kandidaten und damit 6 Parteien.

Was bewirkt meine Stimme und wer gewinnt die Wahl?
Um diese Frage zu beantworten muss man die verschiedenen Ämter voneinander unterscheiden.

Landrat und Bürgermeister/in

Für das Amt des Landrates und des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin gilt es im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen zu erlagen.

Gelingt dies nicht, so treten in einer nachfolgenden Stichwahl die jeweils zwei Personen mit den meisten Stimmen erneut gegeneinander an. Der Sieger/die Siegerin der Stichwahl übernimmt dann das Amt.

Landrat und Bürgermeister/in haben in den folgenden fünf Jahren zwei wichtige Aufgaben: Einerseits sind sie „Chef“ der jeweiligen Verwaltung – Also Kreisverwaltung oder Stadtverwaltung. Andererseits repräsentieren sie aber auch die Stadt/den Kreis nach außen – also gegenüber Landes- und Bundesbehörden und -gremien, aber auch z.B. gegenüber wichtigen Arbeitgebern und Investoren. Gleichzeitig haben sie die Aufgabe die Arbeit von Stadtrat/Kreistag zu organisieren. In diesen Germien sind sie gleichberechtigt stimmberechtigtes Mitglied.

Um die eigene Stimme sinnvoll einzusetzen, sollte man sich also überlegen, welche/r Kandidat/in die größte fachliche und persönliche Kompetenz zur Ausübung des jeweiligen Amtes mitbringt.

Kreistag / Stadtrat

Für diese Gremien wird die Wahl als „Personalisierte Verhältniswahl“ durchgeführt. Das heißt, dass zunächst eimal der Kandidat/die Kandidatin mit den meisten Stimmen in einem Wahlbezirk den entsprechenden Sitz in dem Gremium erhält. Zusätzlich werden aber für den gesamten Wahlbereich (also Stadt Jülich oder Kreis Düren) alle Stimmen ausgezählt und über ein Berechnungssystem erhalten dann die Parteien weitere Sitze im Gremium.

Das ist sehr kompliziert, daher hier ein grob vereinfachtes Beispiel:

Angenommen die „Marsianerpartei“ erlangt in ganz Jülich kein einziges Direktmandat in den Wahlbezirken. Aber sie haben doch insgesamt über die ganze Stadt verteilt 15% der Wählerstimmen erhalten. Dann steht der Marisanerpartei auch ein entsprechender Anteil der Sitze im Stadtrat zu. Diese werden dann nach der von der Partei vorgelegten Reserveliste besetzt.

Hier gilt also: Man stimmt mit seiner abgegebenen Stimme nicht nur für eine konkrete Person, sondern bestimmt gleichzeitig mit über das Kräfteverhältnis der Parteien (und deren Parteiprogramm) im Kreistag und im Stadtrat.

Meine Bitte zum Schluss!

Gehen Sie am 14.09.2025 wählen. Denn Demokratie ist nicht nur das beste Regierungssystem das wir haben, sondern auch eine Aufgabe. Neben den Hauptberuflichen Ämtern von Landrat und Bürgermeister/in bewerben sich alle übrigen Kandidaten um ein ehrenamtliches Mandat und sind bereit viel Zeit in diese Aufgabe zu investieren. Da darf es nicht zuviel verlangt sein, dass jeder und jede von uns, dieses Engagement durch die Stimmabgabe unterstützen und die Kandidatinnen und Kandidaten legitimieren, sich für unsere und Ihre Interessen auf kommunaler Ebene einzusetzen.